Tresortest

Sicherheit durch anerkannte Testverfahren

Qualitätstresore zeichnen sich dadurch aus, dass sie von anerkannten, unabhängigen Institutionen auf ihren Einbruchschutz geprüft wurden. Es gibt in allen europäischen Ländern Institute, die Tresore testen. Grundlage hierfür sind gemeinsam vereinbarte Euro-Normen. In Deutschland führt z. B. die VdS Schadenverhütung GmbH, eine 100%-ige Tochtergesellschaft des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft, diese Tresor-Tests durch. Sie bestehen darin, dass die Prüfer mit Werkzeugen aller Art versuchen, den Tresor zu "knacken". Bei feuersicheren Tresoren gibt es entsprechende Tests für den Feuerschutz. Den bekanntesten Feuertest führt die MPA Braunschweig durch.

Der Tresor-Test der VdS

Garantierte Sicherheit - optimaler Schutz

Aktuellste Prüfmethoden

Der Tresor-Test, den die VdS Schadenverhütung (vormals Verband der Schadenversicherer) durchführt, gehört zu den weltweit
anerkanntesten Prüfverfahrenfür Tresore. Grundlage für den VdS-Test sind die Normen VdS 2450 (Wertschutzschränke und Wertschutzräume) sowie VdS 2528 (Depositsysteme), die auf den Euro-Normen EN 1143-1 und EN 1143-2 basieren. So ist gewährleistet, dass die Ergebnisse, die bei diesem Test erzielt werden, mit denen anderer europäischer Prüfinstitute vergleichbar sind.

Um die Vergleichbarkeit der Tresor-Tests stets zu gewährleisten, sind auch die Methoden, nach denen der Tresor-Test bei der VdS durchgeführt wird, exakt reglementiert, aber keineswegs statisch: Der Test wird immer wieder den technischen Fortschritten angepasst (z. B. besseren Werkzeugen) und bezieht auch veränderte Vorgehensweisen der Einbrecher ein. Bei den Prüfungen kommen alle mechanischen, elektrischen und thermischen Werkzeuge zum Einsatz, mit denen auch Unbefugte versuchen könnten, einen Tresor zu öffnen, z. B. Vorschlaghammer, Bohrmaschinen, Winkelschleifer oder Brennschneider. Über einige der beim VdS-Test verwendeten Spezialwerkzeuge bewahrt das Prüfinstitut Stillschweigen, um Nachahmungen zu verhindern.

Verlässliche Bewertung gibt Sicherheit


Bei der Auswertung der Ergebnisse aus dem Tresor-Test spielen die eingesetzten Werkzeuge und die Zeit eine Rolle, die der Tresor standgehalten hat. Der Widerstand eines Wertbehältnisses gegen Einbruchdiebstahl wird in der Einheit "Resistance Unit", kurz RU, angegeben. Eine RU gibt das Maß des Widerstands beim einminütigen Einsatz eines Werkzeugs mit dem Werkzeugkoeffizienten 1 und dem Basiswert 0 an. Hieraus errechnet sich nach einer festgelegten Formel der Widerstandsgrad des Wertschutzbehältnisses. Dieser Widerstandsgrad, der beim VdS-Test ermittelt wurde, wird anschließend auf einer Plakette dokumentiert, die im Inneren des Tresors angebracht wird.

Die Ergebnisse aus dem Einbruchtest dienen übrigens nicht nur als Orientierungshilfe beim Tresorkauf – wichtig ist der VdS-Test insbesondere auch für die Versicherungswirtschaft, denn am Widerstandsgrad eines Tresors bemisst sich die maximale Versicherungssumme für die in seinem Inneren gelagerten Werte.

Der Feuertest nach EN 1047-1

Doppelter Schutz für Ihren Tresor

Der Braunschweig-Test der MPA

Mit dem Feuertest - wie dem bekannten Braunschweig-Test - wird die Feuerwiderstandskraft von Tresoren getestet. Ähnlich wie bei den Testverfahren für die Einbruchsicherheit findet auch der Feuertest nach genau festgelegten Kriterien statt.

Grundlage für den Feuertest sind die Euro-Normen EN 1047-1 (Feuertest für Datensicherungsschränke und Disketteneinsätze) und EN 1047-2 (Feuertest für Datensicherungsräume und Datensicherungscontainer) bzw. die VDMA-Einheitsblätter 24991-1 und 24991-2.

Der bekannteste und härteste Feuertest ist der sogenannte Braunschweig-Test der Materialprüfanstalt für das Bauwesen (MPA BS) der Technischen Universität Braunschweig. Dieser Test besteht aus zwei Teilen: Im ersten Teil, dem Feuerwiderstandstest, wird der Tresor eine bzw. zwei Stunden auf bis zu 1090°C erhitzt. Dabei darf die Temperatur im Inneren sich nur um eine bestimmte Gradzahl erhöhen.

Im zweiten Teil, dem sogenannten Feuerstoß- und Sturztest, wird der Tresor 30 Minuten lang in einem zuvor bereits erhitzten Brandofen weiter auf 1090°C erhitzt und in diesem Zustand aus einer Höhe von 9,15 Meter auf ein Kies- oder Schotterbett fallen gelassen.Damit simuliert der Feuertest den Sturz des Tresors aus dem 3. Stockwerk eines brennenden Gebäudes. Anschließend wird der Tresor erneut auf 840°C erhitzt und kühlt dann ab.

Sicherheit für Papierdokumente und Datenträger

Während der gesamten Testdauer des Feuertests, der insgesamt 24 Stunden dauert, darf sich die Innentemperatur - ausgehend von 20°C - nur um 150°C bei Papierdokumenten bzw. 30°C bei Disketten und anderen elektronischen Datenträgern erhöhen.

Hat der Tresor den Feuertest bestanden, erhält er eine bestimmte Feuerwiderstandsklasse. Man unterscheidet die Güteklassen S 60 P (bestandener Feuertest über 60 Minuten für Papierdokumente), S 120 P (Feuerschutz über 120 Minuten für Papierdokumente), S 60 DIS (Feuerschutz über 60 Minuten für Datenträger) und S 120 DIS (Feuerschutz über 120 Minuten für Datenträger).

Neben dem Feuertest nach der Norm EN 1047-1 gibt es einen weiteren Feuertest nach der Norm EN 15659, dessen Anforderungen unterhalb von S 60 P liegen. Nähere Informationen zu den verschiedenen Feuersicherheitsklassen haben wir Ihnen auf der Seite "Sicherheitsstufen und Widerstandsgrade" zusammengestellt.

Tresortests

Die ECB (European Certification Body) ist die Zertifizierungsstelle der European Security Systems Association e.V. (ESSA). Sie zertifiziert nach ISO/IEC 17065 und ist eine anerkannte neutrale Zertifizierungsstelle. Grundlage ihrer Zertifizierungstests für Wertschutzschränke sind die europäischen Normen EN 1143-1, EN 1143-2 und EN 14450.

ECB•S-zertifizierte Tresore erhalten die blaue ECB•S-Zertifizierungsplakette, die im Tresorinnenraum montiert wird. Die ECB ging aus der 1967 gegründeten Forschungs- und Prüfgemeinschaft Geldschränke und Tresoranlagen e.V. (FuP) hervor. Sie blickt auf 50 Jahre Erfahrung in der sicherheitstechnischen Einstufung von Tresoren zurück.

Die Einbruchtests beinhalten:

  • Angriff auf Teil- und Volldurchbruch
  • Verankerungstest
  • Zusatztests mit dem Kernbohrgerät, Sprengstoff und Gas

Tresortests nach ESSA-Zertifikation

Bei den Sicherheitsstufen S1 und S2 nach EN 14450 erfolgt eine weniger umfassende Prüfung des Wertbehältnisses als bei einer Prüfung nach EN 1143-1. Daher ist der Sicherheitswert der Stufe S1/S2 niedriger als bei Wertschutzschränken mit dem Widerstandgrad N (0) oder höher nach EN 1143-1

Die Wertschutzschränke nach EN 1143-1 durchlaufen Angriffe auf Teil- und Volldurchbruch. Der Volldurchbruch ermöglicht einen Zugriff auf den gesamten Inhalt, der Teildurchbruch nur Zugriff auf die Werte, die beim Greifen durch die Wand erreicht werden können.

Zusätzliche Tresortests

Wertschutzschränke mit bestimmten Widerstandsgraden können mit einem optionalen Zusatztest auf Widerstand gegen Kernbohrgerät (CD), Sprengstoff (EX) und Gas (GAS) ausgezeichnet werden.

Freistehende Sicherheitsschränke mit einem Gewicht unter 1000 kg müssen den Verankerungstest bestehen. Hierbei wird überprüft, dass der Schrank nicht von der Verankerung entfernt werden kann.

Bei Boden- und Wandtresoren, auch bekannt als Einmauertresore, wird die gewaltsame Entfernung des Tresors aus seiner Verankerung geprüft.

Bei beiden Schrankarten, Einmauertresoren und Wertschutzschränken wird der Zugriff auf die Inhalte durch Tür und Schrankkörper getestet. Bei Einmauertresoren nur der Bereich, der nicht in der Wand eingefasst ist, da die Betonummantelung hier für einen Teilschutz sorgt und deshalb die ordnungsgemäße Montage unabdingbar ist.

Versicherung von ECB•S zertifizierten Tresoren

Versicherungen erkennen ECB•S-zertifizierte Tresore mit garantierten Versicherungssummen und zum Teil günstigen Versicherungsprämien an.